Montagabend,
18.50 Uhr. Die Turniertänzer der Trainingsgemeinschaft des TC Ludwigshafen/Wachenheim
Rot-Gold und des TSC Grün-Gold-Casino Ludwigshafen „zoomen” sich zum Training
ein. Seit dem 30. März veranstaltet Patrick Zimmermann, der Trainer unserer Standard-Turniergruppe
aufgrund der COVID-19-bedingten Einschränkungen sein wöchentliches Training via
„Zoom” vom privaten Wohnzimmer aus: kurze Einführung ins Thema, Training,
klassisch mit Demonstration, Üben, Feedback. Haltung, Neigungsbilder, Fußarbeit
– der Trainer findet immer Themen und Übungsformen, die auch auf engem Raum und
ohne Partner durchgeführt werden können. Von den Tänzern jedes Mal mit Spannung
erwartet: der Einstieg. Zu Beginn jeder Trainingsstunde führt Patrick nämlich mit
seinen „liebreizenden Assistentinnen”, den neunjährigen Zwillingen Sophie und
Isabelle, eine kurze, aber professionell präsentierte Szene auf, die augenzwinkernd
zum Thema der Stunde hinführt.
Die
technische Seite des Onlinetrainings haben wir schnell in den Griff bekommen.
Nachdem wir in der ersten Stunde noch mit der Verständigung gekämpft hatten,
hatte Patrick bis zum zweiten Termin die Funktion „Alle stummschalten“ gefunden
(was wird er die vermissen, wenn wir endlich wieder in die Halle dürfen) und
mit einer neuen Kamera technisch aufgerüstet. Die Tänzer zu Hause haben nach
ein paar Experimenten inzwischen auch die für sie bestmögliche Lösung gefunden.
Klar, das
heimische Wohnzimmer ist kein gleichwertiger Ersatz für die große Halle, in der
wir unter normalen Umständen trainieren. Irgendwo steht immer eine Wand oder
ein Möbelstück im Weg, der Fußboden ist nicht wirklich fürs Tanzen ausgelegt,
und natürlich verlangt mittendrin plötzlich die Katze nach Aufmerksamkeit oder
das Telefon … Disziplin halten in einem Raum, in dem man sich normalerweise
entspannt – schwierig!
Schwierig
ist es auch für die Tänzer, die mit ihrem „Tanzsportgerät” nicht in häuslicher
Gemeinschaft leben. Besenstiel, Pulli, Kuscheltier oder die kleine Nichte
können den echten Tanzpartner nicht angemessen ersetzen, aber Patrick achtet
darauf, dass vieles auch alleine geübt werden kann, und korrigiert über die
Kamera jeden persönlich.
Gewöhnungsbedürftig
ist außerdem, dass man bei aller Konzentration aufs Tanzen immer mit einem
halben Auge (bzw. Ohr) am Laptop, Tablet, Smartphone hängen sollte, um nicht zu
verpassen, wenn man gerade angesprochen wird oder wann es weitergeht –
Multitasking sozusagen. Doch auch das kann man üben.
Und das
machen wir gerne, denn es ist einfach schön, in dieser verrückten Zeit die
montägliche Routine wiederzuhaben, die vertrauten Gesichter wiederzusehen, kurz
abzufragen, wie es denn so geht. Sich wenigstens
für eine Stunde wieder als Tänzer zu fühlen, das ist ein super Gefühl.
Dafür
bedanken wir uns herzlich bei unserem Trainer Patrick Zimmermann und bei der
gesamten Familie Zimmermann, die uns das ermöglichen.
Trotzdem
hoffen wir natürlich alle, dass wir uns bald wieder in der Trainingshalle
treffen dürfen – es geht doch nix über „echtes” Tanzen.